Die Quellen
Erstmals gab das Staatsarchiv Aargau die Gerichts- und Ermittlungsakten im Mordfall Stadelmann frei. Das war möglich, da seit dem Tod von Max Märki mehr als zehn Jahre verstrichen sind. Die über 1000 Seiten umfassenden Akten sind ergiebig. Alle Facetten des Falls lassen sich rekonstruieren, die Vor- und die Nachgeschichte detailreich erzählen. Dazu gehören das ärmliche Umfeld, die Liebesbeziehung zweier Menschen aus verschiedenen Kulturen, die rechtliche und gesellschaftliche Norm der Abtreibung, die 41 Tage dauernde Suche nach der Leiche, der aufschlussreiche Obduktionsbericht, die Arbeit von Polizei, Ermittlungsbehörden und Psychiatrie. Ein Blick in Medienarchive zeigt, wie liederlich die Presse damals arbeitete. Auskunft gibt Kurt Märki, geboren 1932, Bruder von Max. Er war im Mordfall Stadelmann der erste Tatverdächtige und verbüsste eine Haftstrafe wegen des Erpressungsversuchs, den er zusammen mit seinem Bruder unternommen hatte.